Die Idee
Mit Hilfe eines vluxus-Geräts erzeugt der Akteur einen vluxus-Raum
und gelangt in die vluxuszone. Die Erlebniswelt des Akteurs im vluxus-Raum
ist über verschiedene Schnittstellen mit der Umgebung verbunden und
ermöglicht die Interaktion zwischen dem Akteur und den Zuschauern
entlang der grob vorgegebenen Handlungsstränge des Aktionsplans. Die
Arbeitsweise der zur Zeit verwendeten vluxus-Gerätschaft, ein tragbares
MultiMediaDisplay (siehe auch Hintergrund),
lässt sich leicht beschreiben. Hat man als Kind beim Fernseh-Spiel
einen Karton mit einer Öffnung versehen und geschultert, ersetzt nun
eine bespielbare Projektionsfläche die Öffnung. Sie schließt
den vluxus-Raum und ist gleichzeitig Fenster zur vluxuszone.
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GräbRixKrappRix. Der Akteur nimmt die Dop-
pelidentität KrappRix an (siehe auch Aktionen).
Foto von M. Spohn, 2001, Animation M. Kress 2001. |
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Demonstration der Vluxuszone. Erzeugung eines
vluxus-Raums aus KäseCrackern. Fotos von S. Machens, 2001. |
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Über die multimedialen Schnittstellen nimmt das vernetzte vluxus-Gerät
Input von draussen auf. Im vluxus-Raum, der den Akteur umgibt, dominieren
einerseits die Eindrücke der digitalen und digitalisierten Quellen
(z.B. aus dem Internet), andererseits der Seelenzustand und die Wunschwelt
des Akteurs. Der Zuschauer beobachtet den Akteur nun, wie durch ein Fenster,
beim Versuch die Medienströme und das reale Umfeld im Rahmen des Aktionsplans
interaktiv zu synchronisieren. Da die Physis des Akteurs in der realen
Welt
verbleibt, erlebt der Zuschauer einen Entrückten, manchmal Orientierungslosen,
der aus dem Kopfraum in den Realraum hinein agiert. Ein typisches vluxus-Thema
ist die Digitalisierung von Teilnehmern und die anschließende Manipulation
der so gewonnenen Abbilder im Rahmen der vluxus-Aktion. Bei öffentlichen
vluxus-Aktionen digitalisierte Teilnehmer erhalten ein vluxus-Id und überdauern
im vluxuszonen-Archiv.
Auf diese Weise wurden auch die Einzel-Identitäten der symbiotisch
zusammenarbeitenden Künstler G. Krapp und M. Rix (KrappRix) in der
Aktion "GräbRixKrappRix" (Bild rechts oben) erfasst und in der vluxuszone
"wirklich" zur Doppelidentität KrappRix verschmolzen (siehe auch Aktionen).
Bei der Aktion "Mad-Mirror-Man" wurde das Prinzip der Echtzeitvirtualisierung
angewandt. Dabei trat der Akteur den 50 Besuchern der Aktion gegenüber
und "spiegelte" deren Konterfeis mittels digitaler Low-Tech Aufnahmen direkt
auf die Projektionsfläche des tragbaren Multi-Media-Geräts (siehe
auch Aktionen). Durch die zeitversetzte
und gekantete Lichtsetzung liefert die zufällige Bildnahme aus dem
Datenstrom, der durch die vluxuszone geleitet wird, skurrile Flußbilder
der sich selbst Betrachtenden. Die gescannten Zuschauerprofile wurden online
in der vluxuszone archiviert. Als medial-archaische Demonstration der Übetragbarkeit
von Identitäten im Virtuellen haben sich Akteur und einige Zuschauer
dann in den tragbaren vluxus-Raum begeben und sich mit den endlos aneinandergereihten
TransPortraits (eine Bildergalerie findet sich hier)
maskiert.
Während der Zuschauer heute nur den Kopfraum des Akteurs in der
vluxuszone verfolgen kann, ist geplant, zukünftig auch die Peripherie
des Akteurs in der Vluxuszone mit darzustellen und Virtualität und
Realität noch weiter zu mischen. Ein zentrales Hilfsmittel werden
hier die Werkzeuge der Augmented Reality sein.
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